True Colors (Cyndi-Lauper-Lied)

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True Colors
Cyndi Lauper
Veröffentlichung 28. August 1986
Länge 3:46
Genre(s) Pop
Autor(en) Tom Kelly, Billy Steinberg
Produzent(en) Cyndi Lauper, Lennie Petze
Label Epic Records
Album True Colors
Coverversion
1998 Phil Collins

True Colors ist ein von Billy Steinberg und Tom Kelly geschriebener Popsong aus dem Jahr 1986,[1] der von Cyndi Lauper interpretiert wurde. Es war das einzige Lied des gleichnamigen Albums, das nicht von Lauper zumindest mitverfasst wurde. Die Single erschien im August 1986.[2]

Billy Steinberg schrieb True Colors ursprünglich über seine Mutter. Nachdem Tom Kelly die erste Strophe abgewandelt hatte, schlug das Duo Anne Murray den Song für eine Aufnahme vor. Nachdem Murray eine Aufnahme abgelehnt hatte, ging der Song an Cyndi Lauper.[3] Steinberg und Kellys Demoaufnahme des Songs war zunächst in der Form einer gospelartigen Ballade mit Klavierbegleitung ähnlich Bridge over Troubled Water gehalten. Gegenüber Songfacts äußerte Steinberg einmal:[1]

“Cyndi completely dismantled that sort of traditional arrangement and came up with something that was breathtaking and stark.”

„Cyndi zerlegte diese Art des traditionellen Arrangements völlig und kam mit etwas, das atemberaubend und rein war.“

Unter anderen schrieb das Duo noch die Songs I Drove All Night und Unconditional Love für Lauper, von denen der erste von Celine Dion und der letztere von Susanna Hoffs neu interpretiert wurde.

Die Formulierung „True Colors“ (wahre Farben) kann in etwa mit „innere Werte“, „wahre Gestalt“ oder „inneres Wesen“ übersetzt werden. Der Text des Liedes ist in der Form einer empathischen Ansprache und Liebeserklärung an eine dem Hörer unbekannte offensichtlich traurige, niedergeschlagene und depressive Person geschrieben:

“You with the sad eyes / Don't be discouraged (…) And the darkness inside you / Can make you feel so small.”

„Du mit den traurigen Augen / Sei nicht entmutigt (…) Und die Dunkelheit in dir / Kann es schaffen, dass du dich so klein fühlst.“

Der Refrain stellt eine Ermutigung dieser Person dar, der mitgeteilt wird, dass sie, die Interpretin, diese "True Colors" durchscheinen sehe und diese "wahren Farben" seien schön wie ein Regenbogen, weshalb sie die angesprochene Person liebe und diese wiederum keine Angst habe müsse, diese Farben zu zeigen:

“But I see your true colors / Shining through (…) And that's why I love you (…) So don’t be afraid to let them show / Your true colors / True colors are beautiful / Like a rainbow.”

„Aber ich sehe deine wahren Farben / durchscheinen (…) Und darum liebe ich dich (…) Also habe keine Angst sie zu zeigen / Deine wahren Farben / Wahre Farben sind schön / Wie ein Regenbogen.“

Der Song wurde zu einer Hymne der homosexuellen Subkultur und der Lesben- und Schwulenbewegung. Lauper hat in verschiedenen Interviews davon gesprochen, dass das Lied sie emotional sehr angesprochen habe, da sie unter dem Eindruck des kürzlichen Todes ihres Freundes Gregory Natal stand, der an AIDS gestorben war.[4] Obwohl der Song nicht als Statement der LGBT-Bewegung veröffentlicht wurde, ist Lauper erfreut darüber, dass der Song von dieser Bewegung angenommen wurde.

Der Song wurde schließlich in einem Werbespot verwendet, der die Ausdehnung der Gesetzgebung zu Hassverbrechen gegen Angehörige sexueller Minderheiten unterstützte. 2007/2008 engagierte sich Cyndi Lauper mit ihrer True-Colors-Tour ebenfalls für diese Bestrebungen.[5] Der Gay Men’s Chorus of Los Angeles sang True Colors 2010 zur Unterstützung des It Gets Better Project mit einem Chor von über 200 Personen.[6][7]

In einem Artikel von The New York Times beschrieb Lauper das Musikvideo zu True Colors:[8]

“In the beginning, she's a storyteller pounding on an African drum; a girl moves through childhood and adulthood, with the shell symbolizing the turning of tides and so forth; Cyndi then walks through that desert with the new group of children in the background; the last shot is of Cyndi pounding on the drum a final time.”

„Am Anfang ist sie eine Geschichtenerzählerin, die eine afrikanische Trommel schlägt; ein Mädchen durchläuft Kindheit und Erwachsenenalter, die Muschel symbolisiert den Wechsel der Gezeiten und so weiter; danach geht Cyndi mit einer neuen Gruppe von Kindern durch eine Wüste und die letzte Szene zeigt Cyndi, die ein letztes Mal auf die Trommel schlägt.“

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[9]18 (14 Wo.)14
 Österreich (Ö3)[10]12 (10 Wo.)10
 Schweiz (IFPI)[11]17 (10 Wo.)10
 Vereinigte Staaten (Billboard)[12]1 (20 Wo.)20
 Vereinigtes Königreich (OCC)[13]12 (15 Wo.)15
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1986)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[14]41

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Dänemark (IFPI)[15] Gold45.000
 Italien (FIMI)[16] Gold50.000
 Kanada (MC)[17] Gold50.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)[18] Platin1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[19] Gold400.000
Insgesamt 4× Gold
1× Platin
1.545.000

Coverversion von Phil Collins

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1998 coverte Phil Collins True Colors auf seinem Album …Hits. Im Gegensatz zum Original war die Phil-Collins-Version sehr vom Smooth Jazz inspiriert. Collins’ Version erreichte in Deutschland Platz 35, in Großbritannien Platz 26, in den Niederlanden Platz 73 und in den USA Platz 12 der Hitparade.

Andere Coverversionen

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Der Song wird auch in Werbespots für Kodak, Peugeot, Aer Lingus oder Marks & Spencer verwendet.

Einzelnachweise

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  1. a b True Colors by Cyndi Lauper. songfacts.com
  2. Record details: Release date. 45cat.com
  3. Cyndi Lauper. Abgerufen am 14. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Richard Burnett: The true colours of Cyndi Lauper. In: CurtainsUP. 4. April 2014, abgerufen am 21. April 2014.
  5. Cyndi Lauper and her hero fight for gay rights. CNN, 12. Oktober 2008.
  6. Gay Men’s Choice of Los Angeles. GMCLA Videos (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive)
  7. It Gets Better: "True Colors" Gay Men’s Chorus of Los Angeles auf YouTube
  8. Cyndi reminds us that true strength has nothing to do with military strength. Archiviert vom Original am 20. November 2008; abgerufen am 9. März 2022.
  9. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 21. September 2024.
  10. Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 21. September 2024.
  11. Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 21. September 2024.
  12. Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  13. Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  14. Jahrescharts 1986 in den USA. In: longboredsurfer.com. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  15. Certificeringer. In: ifpi.dk. Abgerufen am 21. September 2024 (dänisch).
  16. Certificazione. In: fimi.it. Abgerufen am 9. Oktober 2024 (italienisch).
  17. Gold/Platinum. In: musiccanada.com. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  18. Gold & Platinum. In: riaa.com. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).
  19. Brit certified. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 21. September 2024 (englisch).